Lavendel, eine unsere beliebtesten Gartenpflanzen, gehört zur Gattung der Lippenblütler. Die buschigen, farbintensiven Lavendelpflanzen sehen nicht nur schön aus, sondern entfalten während der Blütezeit ihr unverkennbares, betörendes Aroma, von dem wir uns unmittelbar an ein sommerliches Lavendelfeld irgendwo im Süden entführt fühlen. Seine Blüten strahlen in sattem Violett. Auch rosafarbene und weiße Sorten erfreuen sich immer größerer Nachfrage. Auf Bienen übt der Lavendelduft eine magische Anziehungskraft aus. Der robuste Lavendel überzeugt außerdem durch seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten, eine Eigenschaft, die in Pflanzgemeinschaften sogar den Nachbargewächsen zugute kommt.
Der Echte Lavendel zählt bereits seit Jahrtausenden zu den wichtigsten und wertvollsten Heil- und Gewürzpflanzen, denn er verfügt über eine Breitbandwirkung wie nur sehr wenige andere Heilkräuter. Er wurde in vielen wissenschaftlichen Studien gründlich erforscht. So konnten bis heute über 2000 verschiedene Inhaltsstoffe nachgewiesen werden, wovon 300 bis 400 als gesundheitlich relevant erkannt wurden. Er eignet sich für die innere und äußere Behandlung.
Weitere Namen: Schwindelkraut, Muttergottesblüte, Hirnkraut.
Das ätherische Öl des Lavendel verströmt je nach Sorte ein süß-balsamisches Aroma mit milden, lieblichen, floralen Facetten. Man könnte es aber auch als krautig, herb und leicht holzig beschreiben. Nicht selten kommt es frisch und würzig bis scharf einher. Lässt man ihm Zeit, sich auf der Haut zu entfalten, entwickelt sich unerwartet noch eine sehr warme Komponente. Diese breite Auffächerung weist auf einen großen, tiefen Duft hin und erklärt sowohl die herausragende Stellung der Lavendelpflanze als „große Heilerin“ und „Beruhigerin“ als auch die Verwendung in religiösen Zeremonien.
Die Grundlage für die vielfältigen Anwendungsbereiche bilden folgende Eigenschaften: zentral dämpfend, beruhigend und stimmungsaufhellend. Blähungstreibend, nervenschützend, krampflösend, keimtötend.
Lavendelöl beruhigt und heilt die Haut bei Insektenstichen, Verbrennungen, Verletzungen, Entzündungen, Neurodermitis und Akne. Es vertreibt Parasiten wie Hautpilz, Fußpilz und Nagelpilz. Sein Einsatz gegen Motten, Läuse und Milben ist allgemein bekannt und gebräuchlich. Innerlich unterstützt es die Behandlung bei Candida (Hefepilz). Es bewährt sich bei Kopfschmerz und Migräne. Massagen und Einreibungen lindern Gicht, Rheuma, Neuralgien und Gliederschmerzen. Lavendel löst sowohl Muskelverspannungen als auch Hustenkrämpfe. Wegen seiner antimikrobiellen Wirkung kann er auch bei Atemwegserkrankungen und Bronchitis Hilfe leisten. Er wirkt Blutdruck ausgleichend und entspannend.