Salbei und Salbeihydrolat

Salbei und Salbeihydrolat

Salbei und Salbeihydrolat

Salbei – Wirkung und Anwendung
Hydrolat aus echtem Salbei (Salvia officinalis) ist ein wirksames Mittel mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Dazu zählen:
  • Körperspray, Body Splash oder Deo als äußere Anwendung
  • Als innerliche Anwendung bei starker Transpiration/Schweißbildung (Hyperhidrose)
  • Mundhygiene und Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Gurgellösung, Mundwasser, Mundspülung, Inhalation).
  • Gesichtswasser, Gesichtsdampfbad, Gesichtsfluid zur Hautpflege insbesonders bei empfindlicher Haut.
  • Haarwasser zur Regulierung der Talgdrüsen und bei eher fettigem Haar.
  • Rasierwasser aufgrund seiner tonisierenden und wundheilenden Wirkung
  • Psychische Wirkung im Rahmen der Aromapflege:
    • Gegen Müdigkeit und Nervosität
    • Gedächtnisstärkung und Konzentrationsförderung

Zuallererst ist es wichtig die Wirkung dieser wundervollen Pflanze als Ganzes zu betrachten.

Salbei - Grundlegendes

Salvia officinalis ist ein mehrjähriger Strauch aus der Familie der Labiatae / Lamiaceae.  Salbei ist die größte Gattung dieser Familie und umfasst hunderte Arten. Die Art Salvia officinalis stammt aus dem Nahen Osten und dem Mittelmeerraum. Die Blätter des Salbeistrauchs werden seit jeher in der Küche und in der Medizin verwendet. Aufgrund seiner geschmacklichen Eigenschaften wird diese Pflanze häufig für die Zubereitung vieler Lebensmittel verwendet. In der Medizin Asiens und Lateinamerikas wurde es zur Behandlung verschiedener Arten von Erkrankungen eingesetzt, darunter Geschwüre, Gicht, Rheuma, Entzündungen, Schwindel, Zittern, Lähmungen, Durchfall und Hyperglykämie. In Europa wurde Salbei zur Behandlung von leichten Dyspepsien (wie Sodbrennen und Völlegefühl), übermäßigem Schwitzen, altersbedingten kognitiven Störungen und Entzündungen des Rachens und der Haut angewendet.

Wirkstoffe des ätherischen Öls
Das ätherisches Öl besteht überweigend aus Alpha und Beta Thujone, Camphor, 1,8-Cineole und Alpha-Pinene.
Die Blätter enthalten auch Rosmarinsäure, Chlorogensäure, Cryptochlorogensäure und Neochlorogensäure, Kaffeesäure, Flavonoidglykoside mit den Aglyka Apigenin, Luteolin und Kampferol und Diterpene.

Pharmakologische Wirkung
Wässerige Auszüge des Salbeis sind antibakteriell gegen grampositive und gramnegative Keime. Weiters wirken sie fungizid gegen Hefen und wirken antiviral. Ursolsäure wirkt inhibierend und hemmt damit die Bildung von Metastasen (derzeit in wissenschaftlicher Diskussion nach entsprechenden Studien). Die Rosmarinsäure wirkt ausgeprägt entzündungshemmend.
Der toxische Bestandteil des ätherischen Öls (Thujone) sind Gifte, die auf die Nervenbahnen wirken. Bei Zubereitungen aus Salbeiblättern werden die gefährlichen Dosen an Thujon nicht erreicht. Dies trifft auch auf Hydrolate zu. Die Anwendung des Salbeiöls ist mit großer Vorsicht durchzuführen und mit professioneller Unterstützung zu dosieren. Salbeihydrolat dagegen ist unproblematisch in der Anwendung und sollte nur in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ausgesetzt werden und bei Kleinkindern niedrig dosiert werden.

Anerkannte Medizinische Wirkung (BGA Deutschland)

    • Wirkungen: Antibakteriell, fungistatisch, virustatisch, adstringierend, sekretionsfördernd und schweisshemmend.
    • Art der Anwendung: Geschnittene Droge für Aufgüsse, alkoholische Auszüge und Destillate zum Gurgeln, Spülen und zu Pinselungen sowie zur inneren Anwendung und als Frischpflanzen-Presssaft.
    • Anwendungsgebiete: 
      Äussere Anwendung: Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. 
      Innere Anwendung: dyspeptische Beschwerden; vermehrte Schweisssekretion.
    • Wechselwirkungen: Keine bekannt.
    • Gegenanzeigen: Während der Schwangerschaft sollen das reine ätherische Öl und alkoholische Extrakte nicht eingenommen werden.
Naturheilkundliche Anwendungen von Salbei sind:
    • Erkältung und grippale Infekte
    • Rachenentzündung
    • Mundschleimhautentzündung
    • Zahnfleischentzündungen
    • Bronchitis
    • Keuchhusten
    • Rheuma
    • leichte Depressionen
    • Nervosität
    • Hyperhidrose (krankhaftes Schwitzen)
    • Leichte Verdauungsbeschwerden
    • Abstillen in der Stillzeit
    • Wundheilung

Beliebt und bekannt ist die Verwendung von Salbeihydrolat gegen Schwitzen und Schweißgeruch. Vermutlich noch bekannter ist das Einsatzgebiet von Salbei bei schmerzhaften entzündlichen Beschwerden im Mund- und Rachenraum sowie bei Zahnschwerzen. Zu diesem Zweck werden Spülungen mit Salbei, Gurgeln mit Tee oder spezielle Präparate mit Salbei oder Salbeiextrakten empfohlen. Salbei ist nicht nur entzündungshemmend, sondern auch adstringierend, antiseptisch und krampflösend. Das alles sind Gründe, weshalb viele Zahncremes mit Salbei angereichert sind und viele Hustenbonbons Salbei als Zutat enthalten. Desweiteren konnte im Echten Salbei eine antikanzerogene Wirkung festgestellt werden, die auf die im Salbei enthaltenen Diterpene zurückzuführen ist. Diskutiert wird u.a., ob Salvia officinalis bei der Bekämpfung bestimmter Lymphdrüsenkrebsarten sowie bei Leukämien Verwendung hat. Erste Studien konnten tatsächlich den Zelltod von Tumorzellen aufzeigen.

Anwendung in der Kosmetik:
Adstringierend, antibakteriell, antioxidativ, desodorierend, entstauend, entzündungshemmend, hautreinigend, hautstraffend;
Salbeiwasser ist gut geeignet zur Pflege und Behandlung von großporiger, fetter, unreiner, schlecht  durchbluteter und zu Akne neigender Haut. Es kann als Gesichtswasser oder Gesichtsdampfbad verwendet werden, aber auch zu Schüttellotionen und Masken. Salbei kann hautschädigende freie Radikale auf der Haut binden und so vorzeitigem Altern der Haut vorbeugen. Salbeiwasser eignet sich deshalb hervorragend für eine Schüttelemulsion = Second Skin. Salbeiwasser, eignet sich durch seine schweißhemmende und desodorierende Wirkung besonders gut als natürliches Deodorant oder als Fußspray. Hier reguliert es, regelmäßig verwendet , übermäßigen Fußschweiß und dient ganz allgemein für eine duftende Fußpflege. Als After shave kann Salbeiwasser die Haut tonisieren und kleinere Schnittwunden heilen. Salbeiwasser besitzt auch eine haarpflegende Wirkung. Es wird traditionell gegen Haarausfall eingesetzt. Es reguliert die Funktion der Talgdrüsen und dient der Pflege von leicht  fettendem Haar. Hierfür wird es in die Kopfhaut einmassiert oder auch als Haarspray in das feuchte Haar gesprüht.

Anwendung in der Küche:
Salbeiwasser schenkt den Speisen ein würziges Aroma. Der Salbeiduft  und Geschmack passt gut zu Lamm, Geflügel, Kalbfleisch, zu gegrilltem Fisch, aber auch zu Gebäck. Es verfeinert Salatsaucen und Gemüsesuppen. Salbeiwasser kann auf frisch gegrillten Fisch oder Fleisch gesprüht werden. Der Salbeiduft verbindet sich wunderbar mit dem Duft des Feuers.

Sonderfall - Gedächtnisstärkung:
Salbei hilft bei Gedächtnisverlust. In einer systematischen Übersicht wurden jetzt acht klinische Studien ausgewertet, die echten Salbei und auch spanischen Salbei auf ihre Wirkung hinsichtlich der Gedächtnisleistung untersuchten. Beide Salbeiarten konnten sowohl bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen, wie Alzheimer, als auch bei gesunden Patienten Erfolge verzeichnen. Der Salbei wurde in  sieben Studien oral verabreicht, in einer Studie erfolgte die Aufnahme des Salbeiöls über die Atemwege im Rahmen einer Aromatherapie. Das positive Ergebnis der Übersichtstudie legt nahe, dass Salbei ein nebenwirkungsarmes Mittel für Demenzpatienten sein kann. Doch Vorsicht: Hohe und lange Dosierungen des echten Salbei können aufgrund des Gehaltes an Thujon zu Vergiftungserscheinungen führen, spanischer Salbei gilt als thujonfrei. Kein Probleme entstehen mit Salbeipflanzenwasser, frischem Salbei in der Nahrung und Salbeitee.

Psychische Wirkung:
Antidepressiv, tonisierend, geistig anregend;
Die anregende und stärkende Wirkung von Salbeiwasser macht es zu einem guten Helfer bei chronischer Müdigkeit, Erschöpfung, Burnout. Es kann depressive Verstimmung lindern. Es wird hierfür als Körperumfeldspray oder Kissenspray verwendet. Salbeiwasser entspannt bei Kopfschmerzen, die durch nervöse Anspannung entstanden sind. Salbei stärkt das Gehirn und verbessert die Gedächtnisleistung, das konnten in jüngster Zeit Neurowissenschaftler durch Studien nachweisen. Sie entdeckten, dass Salbei den Abbau des Botenstoffes Acetylcholin im Gehirn verzögert und so gegen Gedächtnisverlust wirken kann. Salbeiwasser kann zur Steigerung der Gedächtnisleistung und auch zu deren langem Erhalt, als Körperumfeldspray verwendet werden.  Man kann es auch kurmäßig einnehmen: 1El auf 1Liter Wasser über den Tag verteilt trinken, Kurmäßig 2 Wochen lang, 4x jährlich.

Weitere konkrete Anwendungen:
Die Aromatologin Ingrid Kleindienst-John empfiehlt Salbeihydrolat als Gurgellösung für die Stimmbänder und zur Steigerung der Lern- und Merkfähigkeit anzuwenden: 1 EL Salbeihydrolat pro ¼ Liter warmem Wasser. Mehr dazu finden Sie in dem Buch "Hydrolate, sanfte Heilkräfte aus Pflanzenwasser", Ingrid Kleindienst-John, 2013. 
Weitere Tipps von Aromatologen sind zB: Bei Verschleimung der Atemwege stündlich mit 2-3 EL Salbeihydrolat auf 2 Liter dampfendem, nicht kochendem Wasser inhalieren.

 

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